Bloß nicht so schön. Es fühlt sich fast an wie „zwischen den Jahren“ – bloß nicht so schön. Man verliert, so habe ich den Eindruck, etwas sein Zeitgefühl. Welcher Wochentag ist eigentlich heute? Da sich momentan jeder Tag irgendwie gleich anfühlt, ist dies ja auch nicht sonderlich verwunderlich. Auch die neusten Zahlen aus dem RKI nimmt man nur noch einfach so hin. Aufregung war gestern, Durchhalten ist heute. Man ist halt mitten in einem Lockdown. Was soll man da bloß machen? --- Sich freuen!!!
Sich freuen. Am einfachsten und am besten an motivierten Christinnen und Christen, die nicht aufgeben mit ihrer Zuversicht, die Welt etwas besser zu machen. Im Frühjahr, beim ersten Lockdown, da habe ich mich sehr über das Läuten der Glocken gefreut. Sie läuteten für Kranke und Tote in der Pandemie. Selbstredend läuteten sie auch für mich. Wenn es die Zeit erlaubte, konnte ich in innerer Ruhe zuhören. Gegenwärtig erreicht mich das Strahlen eines beleuchteten Christbaums, wenn ich morgens und abends aus dem Fenster meines Arbeitszimmers schaue. Der Christbaum erstrahlt immer noch. Und dies im letzten Drittel des Januars. Das christliche Symbol zeigt Wirkung. Ich habe mich nämlich nicht lumpen lassen – und habe mich anstecken lassen. Unser Christbaum zuhause, optisch noch problemlos zu ertragen, leuchtet auch noch. Selbst die kleinen Herrnhuter Sterne, die üblicherweise spätestens am 6. Januar sorgfältig verpackt werden, scheinen zum Nachbarn hinüber. Und einige Menschen haben sich anstecken lassen. Hoffnungsleuchten, Lichtfenster – oder wie die Hashtags alle heißen. Wunderbar!
Christinnen und Christen machen so die Welt etwas heller. Das haben sie schon immer getan. Sie folgten und folgen mit kleinen und feinen Zeichen dem Licht der Welt, Jesus selbst. Das Ansteckende von Jesus hat ganz früh die junge Kirche schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung erreicht. Weil in ihm sich das erfüllte, was man sich von Gott erhoffte, machten Christinnen und Christen die Welt heller. Und – daran habe ich nun Anteil – sie machen es noch heute. Bewusst oder unbewusst, ganz egal. Hauptsache, das Licht bleibt in der Welt. Ja, das Licht bleibt – selbst wenn das Zeitgefühl verrutscht.
Bleibt gesund und behütet!