Mit dem März kommt der Frühling. Zumindest ist schon mal meteorlogisch Frühlingsanfang. Das führt mich dazu, mal übers Wetter zu reden. Das Wetter gilt ja nach wie vor als eines der deutschen Lieblingsthemen. Und wirft man einen Blick auf die letzten Wochen, dann kann man ja mit Fug und Recht sagen, dass das Wetter ein Geschenk, ja eine Gnade war. Und schon ist Gott mittendrin – im Wetter und in unserem Alltag.

Durchaus. Am Wetter kann man ablesen, wie Gottes gute Gaben in unser Menschenleben in unerwarteter und unverhoffter Art hineinbrechen. Religionsgeschichtlich kommt dies natürlich nicht von ungefähr. Unser gnädiger Gott hat sich im Alten Testament gerne auch schon mal als Wettergott gezeigt. Und wenn es dann in Jesu Bergpredigt heißt, dass Gott die Sonne über Guten und Bösen scheinen lässt (Mt 5, 45), dann kann man tatsächlich auch in einer Andacht schon mal über das Wetter reden.

Denn wer hätte gedacht, dass uns der Winter noch einmal auf diese wunderbare Weise erfreut. Der Schnee verzauberte unser Land in ein Land mit winterlichem Kleid. Herrlich. Hier die Kinder, die mit ihren fast schon vergessenen Schlitten loszogen – dort die Erwachsenen, die die weißglitzernde Landschaft fotografierten. Und der Schnee blieb tagelang strahlend. Kein Schmuddelwetter. Kein Überdruss. Kein dreckiger Schneematsch. In wenigen Stunden war die weiße Pracht weggetaut – und ein herrlicher Vorfrühling schloss sich nahtlos an. Uns Menschen trieb es nach draußen, und unsere Mundwinkel gingen nach oben. Das Wetter war ein Geschenk, eine Gnade in diesen entbehrungsreichen Wochen. Es führt mich zum Dank, wenn der alte Wettergott sich uns gnädig erweist.

Aber ja. Es werden bestimmt auch wieder Schlechtwettertage kommen – schließlich, um den obigen Vers aus der Bergpredigt fortzusetzen, lässt Gott es auch über Gerechte und Ungerechte regnen. Aber ein solches Wetter erträgt man gelassen. Denn mit Gott im Herzen kann man auch im Regen dankbar und fröhlich sein.

Bleibt gesund und behütet.