Seit zwei Wochen wurde sie kaum mehr gesichtet. Die Abbildung der Kurve mit den Neuinfektionen bleibt nun meist aus. Ja, meine Haus-und-Hof-Zeitung verfährt nach bester journalistischer Weise, dass nur bad news good news sind. Die Infektionszahlen gehen – Gott sei Dank! – nach unten. Die Aufregerfunktion ist passé. Der Status der Krise hat sich landauf und landab verbessert. Im persönlichen „Status“ der sozialen Medien, also bei Facebook, WhatsApp & Co, zeigen sich daher ganz andere Bilder.

Hier ein grüner Doppelhacken. Dort zwei Spritzen. Oder auch mal die Überschrift ‚Ich bin geimpft!‘. Ja, in den sozialen Medien geht es nun hoch her, schließlich wollen uns einige mitteilen, dass sie vollen Impfschutz erlangt haben. Im Dezember war das Impfen schon als Licht am Ende des Tunnels betitelt worden. Eigentlich hat sich daran nichts geändert. Und wie gesagt: Manche nutzen ihren „Status“, um es der ganzen Welt oder wichtigen Teilen davon mitzuteilen.

Der aktuelle „Status“ ist schnell hochgeladen. Üblicherweise zeigt man im Sommer Bilder von seinem Urlaubsort, vom Grillvergnügen oder von besonders schönen Motiven. Fußballgeisterte weisen auf den Erfolg der Lieblingsmannschaft hin. Da die Meisterfrage in den letzten Jahren eher keine Frage war, darf man nun auch den Nichtabstieg mit Vereinswappen im „Status“ feiern. Gegenwärtig liegt anscheinend aber die Vollimpfung als Statusmitteilung im Trend.

Ja, der „Status“. Man teilt sich mit. Hin und wieder wird sogar für Veranstaltungen geworben – auch für kirchliche. Das gefällt mir. Oder man gibt den wahren Philosophen oder den klugen Weisen, indem man schlaue Sprüche teilt. Da sollten Bibelverse doch auch gehen – oder?

Im Netz findet man sogar Vorschläge für Bibelworte. Ein „Status“ mit Bibelwort – warum denn nicht? Allerdings: Ist das nicht zu viel Bekennermut? Was würden andere sagen, wenn mein „Status“ ein Bibelwort beinhalten würde? Schon komisch, dass man dies als problematisch ansieht, oder? Warum fällt es uns schwer, ein hoffnungsvolles Wort aus der Bibel in den eigenen „Status“ zu stellen? Was ist schlecht daran, andere wissen zu lassen, dass ich selbst nicht grenzenlose Weltverantwortung trage – sondern Gott, der unser aller Leben trägt und stärkt? Was ist falsch, wenn ich anderen zeige, dass menschliches Leben von und aus Hoffnung lebt?

Mein Favorit für meinen ersten Bibelwort-Status ist: „Gott kann die Wüste zur Oase machen und das trockene Land zum Quellgebiet.“ (Ps 107,35) Das erwarte ich von Gott und klage ich auch bei ihm ein. Damit aus bad news stets good news werden.

Bleibt gesund und behütet!