Andacht mit Blick über den regionalen und religiösen Tellerrand an der Melanchchton-Schule.

Der Andacht am 15.06.2015 verliehen die Gäste aus dem ungarischen Le'vay Gymnasium und ein amerikainscher Chor aus dem anglikanisch-benediktinischen Kloster in Schwarzenborn eine besondere Atmosphäre, in dem die ungarische Sprache zu hören war und viele liturgische Elemente in englischer Sprache und mit anglikanischem Ritus integriert waren.

Nachdem Lotte Kraushaar die Schulgemeinede zu dieser "internationalen Andacht" begrüßt hatte, stellte Oliver Heun die fünf Gastschüler und ihre Lehrerinnen aus Miskolc in Ungarn sowie ihre Steinataler "Gastgeber-Schüler" vor; als Übersetzerin fungierte die Musiklehrerin der Melanchthon-Schule, Frau Mengel.

Vorausgegangen war ein Augfenthalt von Steinataler Lehrern und Schüler an dem ungarischen Gymnasium vor den Herbstferien 2014. Beide Schulen verbinden eine evangelische Schulträgerschaft und christlich-diakonische Schulprojekte. Drei Tage werden sich die Ungarn in der Schwalm aufhalten und zusammen mit deutschen Oberstufenschülern Projektarbeiten und Exkursionen durchführen.

Während die Begegnung mit Schülern und Lehrern aus Schulen im Ausland - neben der Schule in Ungarn unterhält die Melanchthon-Schule auch Kontakte mit Schulen in Frankreich, den Niederlanden und den USA - im Schulleben schon "Routine" ist, war die Anwesenheit anglikanisch-benediktinischer Mönche und Nonnen mit Chor Premiere.

Die Anglikaner bilden in Deutschland eine sehr kleine Gemeinschaft innerhalb der Ökumene. Die reformierte Epistopalkirche, die ihren Hauptsitz in Schwarzenborn hat, arbeitet in Ortsgemeinden deutschlandweit an acht Standorten. Seit 2014 führt Pater Thomas als Prior ein neu gegründetes Kloster auf dem Knüllköpchen, das sich zusammen mit dem bischhöflichen Ordinariat der Reformierten Epistopalkirche auf dem Gelände der Chrsitusgemeinde befindet. Bischhof Gerhardt Meyer M.Div,D.D begleitete den Chor.

 

 

Pater Thomas hielt die Andacht abwechselnd in Deutsch und Englisch. Ungewohnt war es für die Schüler und Lehrer aus der Schwalm, Luther's Kirchenlied "Ein feste Burg ist unser Gott" in englischer Sprache zu singen und das anglikanische Glaubensbekenntnis mitzusprechen. Der Text dazu konnte von der Leinwand abgelesen werden. Beeindrucken war der mehrstimmige Gesang des amerikanischen Chores, der mit einer lateinischen Kantate noch eine weitere Sprache in den Gottesdienst einbrachte. Nach der Lesung aus dem Neuen Testament stellt Pater Thomas in der "Statio", dem geistliche[n] Impuls", einen Zusammenhang her zwischen der Aufforderung Jesu an seine Anhänger, die Familie und Heimat zu verlassen, um ihm zu folgen, und der Zukunft der Schüler. Auch sie brächen auf in den "Nebel der Zukunft", wenn sie nach der Schule das Elternhaus verließen. Dieses verlassen, wie es in der Bibel erwähnt wird, sei ein "Einlassen auf Gott" und dabei werde man nicht verlassen. Gott sei zeitlos und die Bibel "hochaktuell" als Hilfe im Leben heute. Nach dem gemeinsamen Gebet erteilte der anglikanische Priester den Segen. Die Schulgemeinde bedankte sich nach dem abschliesenden Liedvortrag mit viel Applaus bei dem Chor aus der USA.

Herr Claus-Hartwig Otto, Schulleiter der Melanchthon-Schule, bedankte sich bei Allen, die an der außergewöhnlichen Andacht mit Christen der anglikanischen, katholischen und evanglischen Kirche und mit Teilnehmern aus Ungarn, Großbritanien, den USA und Deutschland mitgewirkt hatten.

                                                                                                                    (Text: Stefanie Wagner)