Europäischer Tag des Kooperativen Lernens an der Melanchthon-Schule Steinatal

Willingshausen-Steinatal. Am 9. und 10. April 2014 haben zahlreiche Bildungsorganisationen in Europa – in der Türkei, Litauen, Ungarn, Bulgarien und der Slowakei –  den „Europäischen Tag des Kooperativen Lernens“ begangen. Dabei handelte es sich um die Abschlussphase eines von der Europäischen Union unterstützten Projekts zur Förderung des Kooperativen Lernens und Lehrens im Unterricht der Schulen, in der Ausbildung an Universitäten und Studienseminaren sowie in der Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Das Konzept des Kooperativen Lernens geht über die herkömmliche Gruppenarbeit hinaus. Es betont die positive wechselseitige Abhängigkeit in der Gruppe und die individuelle Verantwortlichkeit aller Gruppenmitglieder für den Lernerfolg. Wichtig sind außerdem die Reflexion der Gruppenprozesse und die Rückmeldung durch die Lehrperson.

So richteten die „CoMet“-Projektpartner (Cooperative Methods) europaweit Veranstaltungen und Aktivitäten zu diesem Thema aus. Das Studienseminar für Gymnasien in Marburg veranstaltete als zentrale Aktivität am 9. April eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung „Kooperatives Lernen und schüleraktivierendes Unterrichten“. Am folgenden Tag hielt die am Projekt beteiligte Heidelberger Professorin Anne Sliwka einen Vortrag zum Kooperativen Lernen und zur Binnendifferenzierung an der Martin-Luther-Schule in Marburg. Daneben waren aber noch zahlreiche weitere Schulen beteiligt:

So luden beispielsweise die Referendare der Melanchthon-Schule in Willingshausen-Steinatal (Patrick Erbe, Jens Jesberg, Julia Pauli, Valentina Süß, Jochen Schäfer), die im Rahmen ihrer Ausbildung vielfältige praktische Erfahrungen mit Kooperativem Lernen sammeln konnten, ihre Kolleginnen und Kollegen zu Workshops und Diskussionsrunden ein. Nach einem Basisvortrag zu Grundelementen und Gelingensbedingungen konnten die Teilnehmer, ganz im Sinne des Grundprinzips des Kooperativen Lernens, ihre individuellen Gedanken und Vorerfahrungen zu Chancen und Risiken der Kooperativen Lernmethoden mithilfe der „Placemat“-Methode erproben: Dabei denkt zunächst jeder für sich und hält Notizen in seinem Bereich auf dem „Platzdeckchen“ fest; dann wird sich in den entsprechenden Kleingruppen darüber ausgetauscht, um die Ergebnisse abschließend vorzustellen und gemeinsam mit allen Teilnehmenden zu diskutieren.

Darauf folgend wurde im Rahmen eines Impulsvortrags die Methode der „Gruppenrallye“ als motivierendes Element vor Klassenarbeiten vorgestellt. Gemeinsam überlegten die Teilnehmer im Anschluss, in welchen Bereichen der konkreten Schulpraxis der Lehrerinnen und Lehrer verschiedener Fächer eine Umsetzung denkbar wäre. Die bis dahin gesammelten Eindrücke konnten dann im Rahmen von Workshops mit den Schwerpunkten Mathematik, Natur- oder Gesellschaftswissenschaften vertieft werden. Abschließend tauschten die Teilnehmer bei angeregten Gesprächen in einer gemütlichen Kaffeerunde ihre Eindrücke und Erfahrungen des Nachmittags aus.

„Wir haben uns sehr über das Interesse der Kolleginnen und Kollegen gefreut und konnten wiederum von deren Anregungen profitieren“, resümierten die Referendare einhellig.

Stellvertretend für den Projektkoordinator (Dr. Christopf Peter) und den Leiter des Marburger Studienseminars für Gymnasien (Ulrich Schmermund) überreichte Nadja Badouin die „CoMet“-Plakette an den stellv. Schulleiter Wilfried Ranft.

„Besonders herausstellen möchte ich das große Engagement unserer jungen Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, die sich in den vergangenen zwei Jahren auf vielfältige Art und Weise mit kooperativen Lernmethoden auseinandergesetzt haben“, lobte Nadja Badouin dabei die Arbeit der Beteiligten. (J.-P. Dörr)