Philipp Melanchthon wurde am 16. Februar 1497 in Bretten im Haus seines Großvaters geboren. Der Vater, Georg Schwartzerdt, ein weithin bekannter Waffenschmied, stand in Diensten des pfälzischen Kurfürsten Philipp und nannte seinen Erstgeborenen nach dem Landesherrn. Im Kreis von vier Geschwistern wuchs der kleine Philipp auf, bis er 1508 seine Heimatstadt mit dem Ziel Pforzheim verlassen musste, da innerhalb eines Monats der Vater (er hatte bei einem Feldzug aus einem vergifteten Brunnen getrunken) und der Großvater gestorben waren.
In Pforzheim kam er in engen Kontakt zu seinem Großonkel, dem bedeutenden humanistischen Gelehrten Johannes Reuchlin (1455-1522), der voll Begeisterung für die ausgezeichneten Latein- und Griechischkenntnisse des Knaben den Familiennamen Schwartzerdt ins Griechische übertrug: Melanchthon (schwarze Erde). Nach dem Besuch der Pforzheimer Lateinschule wurde der erst 12jährige Melanchthon an der Universität Heidelberg immatrikuliert. 1512 bis 1518 studierte und lehrte er an der Universität Tübingen. Hier wurde er bald bekannt und erhielt einen Ruf auf den Griechischlehrstuhl der noch jungen Universität Wittenberg.
Kaum an seiner neuen Wirkungsstätte angekommen, begann für Melanchthon eine intensive und freundschaftliche Zusammenarbeit mit Martin Luther (1483 – 1546), der ihn zur reformatorischen Theologie führte und dem er als Sprachgelehrter bei der Bibelübersetzung ins Deutsche half. Schon 1521 verfasste Melanchthon mit den „Loci communes“ die erste systematische Zusammenfassung der evangelischen Lehre. Sein theologisches Hauptwerk ist die auf dem Augsburger Reichstag 1530 vorgelegte „Confessio Augustana“: die wichtigste Bekenntnisschrift der lutherisch geprägten evangelischen Kirchen.
Melanchthon schrieb eine Fülle humanistischer Lehrbücher und galt als einer der berühmtesten Universalgelehrten seiner Zeit. Bereits die Zeitgenossen gaben ihm den Ehrentitel „Praeceptor Germaniae“ (Lehrer Deutschlands). Durch seine Lehrpläne, Studienordnungen, Schulgründungen, Universitätsreformen, aber auch durch seine Schüler hat er das Bildungswesen des damaligen Deutschlands entscheidend beeinflusst. Sein Ruhm als humanistischer Gelehrter, als reformatorischer Theologe, als Vermittler im Streit der Konfessionen verbreitete sich schon zu Lebzeiten in vielen Ländern Europas. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Am 19. April 1560 starb Melanchthon in Wittenberg; er liegt in der Schlosskirche neben Luther begraben.

Wie der Namenspatron im Schulleben unseres Gymnasiums präsent ist, kann in Heft 2/2004 der Schulschriftenreihe Steinataler Hefte mit dem Titel Melanchthon im Steinatal und im Sonderheft 9/2011 Melanchthon ehren nachgelesen und anhand zahlreicher Bilder betrachtet werden.