Studienfahrt Kreta 2015

Am 03.10. starteten 24 mutige Schülerinnen und Schüler, Herr Seebold und Herr Jesberg von Neukirchen aus eine Adventuretour in den Süden Kretas, wo Herr Bonitz sie bereits erwartete. Das zweiwöchige Abenteuer bestand zu einem großen Teil aus „Kampfwandern“, welches wir, ausgerüstet mit Ventilator-Kappen und Sonnencreme, meisterten.

Wir besuchten Komos, Gortis, Agia Triada, Festos und Knossos, die zu den bedeutendsten Ausgrabungsstätten Kretas zählen. Nicht nur dort, sondern auch an vielen anderen Orten wurden von Schülern und Lehrern Vorträge gehalten, die uns griechische Geschichte, Mythologie und Lebensweise näherbrachten. Wir lernten viel über die Situation Griechenlands und die Kultur der Minoer, die u. a. erstaunlich gut mit Ton umgehen konnten. Den Abschluss der Fahrt bildete die Durchwanderung einer der längsten Schluchten Europas, der Samaria-Schlucht.

 

Neben kulturell interessanten Orten wie z.B. dem Archäologischen Museum in Iraklion standen auch verschiedene Strände als Wanderungsziele auf dem Plan. Am Komos-Beach lernten wir Kuchen-Uwe kennen und in der Bucht der „heiligen Schlucht“ Agio Farango schliefen wir unter freiem Himmel, so dass wir von einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem Meer geweckt wurden. Außerdem lag der Strand von Matala direkt vor unserem Campingplatz, sodass wir auch hier häufig anzutreffen waren. Weitere Stationen unserer Tour waren der Besuch einer steinzeitlichen Geburtshöhle, die uns quasi das Gefühl gab, neu geboren zu sein, sowie des Klosters Moni Odigitrias und die Wanderung durch den „Paradiesweg“, wo wir Granatäpfel und Orangen direkt vom Baum essen konnten.

Auch unsere Freizeitgestaltung an freien Nachmittagen, Abenden und am Day off wird uns in Erinnerung bleiben. Wir suchten Orte in Matala, die möglichst viel Wlan zu bieten hatten,  liefen ständig zu dem örtlichen Supermarkt (um die begehrte „39 Cent Fanta“ zu ergattern), stritten um kaputte Liegen, tauften den Campingplatz-Kater „Manuel“ und testeten, ob griechischer Wein denn wirklich das „Blut der Erde“ ist.

Wir gewöhnten uns sogar an die örtlichen sanitären Anlagen, die zwar kein Licht, dafür aber Kakerlaken zu bieten hatten. Auch der Tag, an dem plötzlich kein Wasser mehr aus den Leitungen kam, wurde wider Erwarten überstanden.

Nicht nur sämtliche Restaurants in und um Matala wurden besucht, auch die berühmt-berüchtigten Marinero-Bar musste erkundet werden. Der Barkeeper dieser Bar (welcher früheren Kreta-Fahrern nicht unbekannt sein sollte) sorgte dafür, dass der 18. Geburtstag eines Schülers zu einem Erfolg wurde, obwohl niemand mehr damit gerechnet hatte. In Verbindung mit unserer Abendgestaltung lernten wir u.a. Lebensweisheiten über die beste Reihenfolge bestimmter Getränke und dass der Musikgeschmack von Herrn Bonitz sich sehr von unserem unterscheidet.

Insgesamt hat das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern gut gepasst und war immer sehr offen und fürsorglich.

Trotz anfänglicher Kulturschocks und einiger Spannungen innerhalb der Gruppe empfanden wir die Studienfahrt nach Kreta als überaus gelungen und sehr empfehlenswert. Wir haben viel über Kretas bedeutendste Ausgrabungsstätten erfahren, die Pünktlichkeit der griechischen Busse kennen gelernt und konnten das sonnige Wetter genießen, während Deutschland von dem ersten Schnee dieses Winters überrascht wurde.

Wir haben gelernt, dass „schlimmer geht immer“ in einem positiven Sinne die Wahrheit ist, denn wir wissen nun, dass wir immer wieder über uns selbst hinauswachsen können. Schon die anfängliche Situation (sanitäre Anlagen etc.) kam uns schwierig vor und doch haben wir auch die noch schlimmere Situation ganz ohne Wasser überstanden. Wir haben die anstrengenden Wanderungen durch das kretische Hinterland gemeistert (bei denen nur einmal zwei Schüler kurzzeitig verloren gingen) und vielleicht mehr geschafft, als wir von uns selbst erwartet hätten. Außerdem sind wir nun Meister im Finden von Orten, die Wlan-strategisch günstig sind, und wissen nun, dass man im Museum alles fotografieren darf, solang man sich dabei nicht neben Statuen stellt („No posing!“).

Insgesamt war es eine unvergessliche Studienfahrt, von der wir viele Erfahrungen, Eindrücke und Momente immer in unseren Herzen behalten werden und über einige Anekdoten hoffentlich noch lange lachen können.

(Katharina Nierula, Ve-Leona Nees)